Cloaking

Als Cloaking bezeichnet man das Vorgehen von Webseiten-Betreibern, Suchmaschinen eine andere Seite zu präsentieren als anderen Besuchern, um ihre Indizierung und das Ranking in Suchmaschinen zu verbessern.

Da Suchmaschinen ausschließlich Textinhalte lesen und indizieren, wird ihnen eine textbasierte, strukturell optimierte HTML-Seite ausgeliefert. Menschliche Besucher, die einen Browser benutzen, erhalten eine Seite, die multimediale Inhalte wie Flash-Filme oder Videos enthalten kann, deren Inhalte für Suchmaschinen unsichtbar sind.

Idealerweise ist die optimierte Seite genau auf den tatsächlichen Inhalt der Multimedia-Website abgestimmt. Der Verfasser kann mit dieser Methode etwa auch seine Meta-Tags und Optimierungmaßnahmen vor den Augen der Konkurrenz schützen.

Da diese Methode in der Vergangenheit oft missbraucht wurde, um Suchmaschinen andere Inhalte vorzuspiegeln, als tatsächlich in der Website enthalten war (Keyword-Spamming, Spamdexing), wird die Methode von Suchmaschinenbetreibern sanktioniert.

Spidernamen werden nicht mehr öffentlich gemacht, um eine Zuordnung zur Suchmaschine zu verhindern oder es werden mehrere Spider eingesetzt, ein offizieller wie etwa Scooter von Altavista oder Slurp von Inktomi, und unbekannte, inoffizielle, die sich gegebenenfalls sogar als Browser bei der Seite zu erkennen geben.

So können Suchmaschinenbetreiber herausfinden, ob ein einfaches Cloaking (UserAgent Cloaking) angewandt wird. Allerdings ist professionell durchgeführtes Cloaking, auch IP-Cloaking oder IP-Delivery genannt, für die Suchmaschinen recht schwer zu enttarnen, da die Spidererkennung auf Basis von IP-Adressen, Reverse DNS und Class C Netzwerken erfolgt, die den Suchmaschinen zugeordnet werden können. Voraussetzung für ein funktionsfähiges IP–Cloaking sind aktuelle IP–Listen der Spider.

Weiterhin besitzen die Spider und Browser jeweils eine Art „Footprint“, durch den man beide unabhängig vom User Agent recht gut unterscheiden kann.

Die meisten Suchmaschinen enthalten entsprechende Vorschriften in ihren Nutzungsbedingungen und in der Regel werden die entdeckten Seiten dauerhaft aus dem Index entfernt und so für dem Seitenbetreiber das Gegenteil dessen erreicht, was erreicht werden sollte.

Cloaking wird in der Absicht verwendet, um bei den Suchmaschinen eine möglichst gute Ranglistenposition zu erzielen, und führt nicht selten soweit, dass dem Informationssuchenden ein gänzlich anderes Dokument angezeigt wird, als es die Beschreibung in den Suchergebnissen erkennen lässt.

Tragisch am Cloaking ist, dass Webdesigner und JavaScript-Programmierer zum Teil darauf angewiesen sind, um die Darstellungsdifferenzen der unterschiedlichen Browser und Browser-Versionen in den Griff zu bekommen.

Ich sehe darin auch einen Grund, warum Betreiber von Websites immer häufiger auf JavaScript-Programmierung verzichten und sowohl die Usability von Websites als auch die Kreativität der Programmierer von DHTML-Anwendungen darunter leiden muss.

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