WordPress umziehen: So kannst du deine Domain und deinen Blog umziehen

Da ich genau das gerade für einen Freund gemacht habe und mir der Artikel von Andreas ToDo Liste – Umzug eines WordPress Blogs auf eine neue Domain etwas zu unvollständig ist, dachte ich mir, dass ich dieses Thema aufgreife und ein Tutorial als Erweiterung zu Andreas seinen Artikel dafür verfasse, damit beim Umzug eines WordPress Blogs auf eine neue Domain wirklich nichts schief geht oder vergessen wird.

Wichtig finde ich vor allem, dass das Ganze vor dem eigentlichen Umzug einmal durchgetestet wird. So stellst du sicher, dass nach dem eigentlichen Umzug nicht auf einmal die Hälfte nicht mehr oder nicht mehr richtig funktioniert.

Das bedeutet, dass du in diesem Testlauf den neuen Blog einmal komplett aufsetzt und ihn dir von vorne bis hinten ganz genau durchsiehst. Erst wenn du mit dem Umzug zufrieden bist, solltest du ihn dann im endgültigen Schritt einleiten.

Der WordPress Blog besteht eigentlich aus zwei Bereichen. Einmal die Datenbank mit ihren Tabellen und Inhalten und einmal die WordPress Dateien selbst, die auch sämtliche Uploads (Bilder etc.), Themes, Plugins etc. beinhalten. Beide Bereiche musst du getrennt behandeln.

WordPress Dateien

  1. Als erstes holst du dir via FTP deine gesamten aktuellen WordPress Dateien vom Server auf deinen Rechner.
  2. In diesen lokal auf deinem Rechner gespeicherten WordPress Dateien änderst du die wp-config.php entsprechend der Zugangsdaten deiner neuen Datenbank auf der neuen Domain ab. Wichtig sind hier die Einträge hinter: DB_NAME, DB_USER, DB_PASSWORD, DB_HOST.
  3. Dann spielst du alles auf den Webspace deiner neuen Domain hoch.

Als nächstes ist die WordPress Datenbank dran:

  1. Du exportierst die alte Datenbank auf deinen Rechner. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, ich persönlich nutze das Programm MySQL-Front dazu.
  2. Die SQL Datei öffnest du mit dem Notepad und passt den Namen der Datenbank auf den neuen Datenbanknamen an und speicherst sie wieder.
  3. Danach importierst du diese SQL Datei in deine neue Datenbank. Sollte es hier irgendwelche gröberen Fehler geben (z. B. die Datenbank zu groß sein oder ähnliches), musst du Tabelle für Tabelle vorgehen, exportieren, Datenbankname anpassen, importieren.
  4. Als nächsten Schritt öffnest du die WordPress Options Tabelle in der neuen Datenbank und änderst den option_value der beiden Optionen “siteurl” und “home” auf deine neue Domain ab (ohne / hinten dran!)

Nun kannst du dich auf der neuen Domain in den Adminbereich deines WordPress Blog mit den gewohnten Zugangsdaten einloggen.

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Sämtliche Daten der alten URL auf die neue URL anpassen

Als nächstes benötigst du das Better Search Replace Plugin. Du installierst es in deinem neuen Blog, aktivierst es und lässt es über alle Tabellen deiner Datenbank laufen (die alte URL http://www.alte-domain.tld mit der neuen URL http://www.neue-domain.tld ersetzen).

Wenn du das alles durch hast, dann prüfst du deinen neuen Blog auf Herz und Nieren. Sieh dir alles sehr genau an, klick dich überall durch und siehe nach, ob z. B. auch wirklich alle URLs richtig sind, alle Bilder URLs richtig sind und so weiter.

Schau dir an, was deine installierten Plugins für Ausgaben tätigen und vergiss vor allem auch den Bereich der Widgets nicht (manuelle eingegebene Codes müssen ggf. noch angepasst werden) und schau auch in deinen Template Dateien nach, ob darin feste URLs enthalten sind, die du anpassen musst.

Erst wenn du hier rundum zufrieden bist kannst du den eigentlichen Umzug starten. In der Zwischenzeit werden vielleicht ein paar neue Kommentare etc. in deinem alten Blog hinzugekommen sein. Das bedeutet, dass du einen Teil der oben genannten Schritte noch mal durchführen musst. Aber lieber langsam, Schritt für Schritt, als alles schnell schnell und am Ende funktioniert die Hälfte nicht mehr.

Solltest du deine Feeds nicht über Feedburner generieren, sondern die wordpresseigenen Feeds nutzen, wäre es angebracht vor dem eigentlichen Umzug noch einen entsprechenden Artikel auf der alten Domain zu posten, wo du auch deine Feedleser darüber informierst, dass sie deine alte Feed URL auf die der neuen Feed URL anpassen mögen, da sie sonst keine neuen Feeds mehr von dir erhalten.

Machst du dies erst nachdem Umzug, wird keiner deiner bisherigen Feedleser mehr davon erfahren und du hast sie verloren.

Der eigentliche Umzug

Für den eigentlichen Umzug empfehle ich auf dem alten Blog das Plugin WP Maintenance Mode, zu installieren, zu aktivieren und entsprechend einzustellen. Damit stellst du sicher, dass es nicht zu Überschneidungen seitens deiner User kommt, niemand mehr auf den alten Blog zugreifen und zum Beispiel kommentieren kann. So lange der Umzug noch nicht ganz gelaufen ist, wären alle diese Kommentare verloren.

Solltest du vor deinem Umzug deinen Lesern schon deine neue Domain mitgeteilt haben, ist es auch wichtig, dieses Plugin ab diesem Zeitpunkt wo deine Leser von der neuen Domain wissen, auf der neuen Domain zu aktivieren. Stell dir mal das Datenbankchaos vor, wenn die einen auf der einen Domain und die anderen auf der anderen Domain kommentieren. Das würdest du nie mehr in den Griff bekommen!

  1. Wie oben beschrieben exportierst du deine alte Datenbank wieder und importierst sie in die neue Datenbank, damit die Änderungen, die in der Zwischenzeit gelaufen sind auch im neuen Blog aktuell da sind.
  2. Die Schritte die du oben zur Aktualisierung auf die neue Datenbank durchgeführt hast (die beiden Optionen ändern, Better Search Replace  etc.) musst du natürlich auch noch mal durchführen.
  3. Falls du in der Zwischenzeit auf dem alten Blog noch einen neuen Artikel mit Bildern etc. publiziert hast, solltest du daran denken auch den neuen WordPress Uploads Ordner entsprechend zu aktualisieren. Alles was die WordPress Dateien betreffend in der Zwischenzeit auf der alten Domain geändert wurde, ist auf der neuen Domain natürlich nicht da. Du musst dir diese Daten via FTP von der alten Domain holen und auf die neue Domain spielen.
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Alte Domain auf die neue Domain umleiten

Nun ist dein neuer Blog live, funktioniert hervorragend, aber es kennt ihn noch keiner. Damit deine Leser wie auch die Suchmaschinen von deinem Umzug erfahren, musst du die alte Domain auf die neue Domain umleiten. Das machst du mit einem entsprechenden Eintrag in der .htaccess der alten Domain (natürlich mit deinem entsprechenden Domain Namen):

Falls du selbst noch auf deine WordPress Installation auf der alten Domain online zugreifen möchtest, dann holst du dir über wieistmeineip.de Deine aktuelle IP Adresse raus, und erweiterst den oben genannten Code in der .htaccess um eine Zeile mit deiner IP Adresse (anstatt den ganzen 9er natürlich deine IP Adresse in diesem Format eingeben):

Das sorgt dafür, dass alle außer du (und die, die die gleiche IP Adresse wie du nutzen), auf deine neue Domain umgeleitet werden, wenn sie auf deine alte Domain zugreifen.

Weitere Schritte

  • In den Google Webmaster Tools gibt es im Bereich Website-Konfiguration den Menüpunkt Adressänderung. Hier kannst du Google extra noch mal über deinen Umzug informieren. Vorausgesetzt du hast einen Google Webmaster Tools Account für deine alte Domain und legst hierin nun auch die neue Domain an.
  • Solltest du Feedburner nutzen, musst du diesen Service nun noch auf deine neue Domain anpassen.
  • Ebenfalls solltest du nicht vergessen, dass du alle externen Services die du nutzt (wie z. B. sämtliche Buttons, Counter, Services etc.) auf deine neue Domain anpasst.
  • Da du deine alte Domain mit der htaccess Umleitung auf deine neue Domain ja wahrscheinlich nicht ewig online lassen möchtest, ist ein weiterer wichtiger Schritt um deine Backlinks nicht zu verlieren, diese anpassen zu lassen. Dazu musst Du die entsprechenden Leute anschreiben und sie bitten, ihre Links auf dich (z. B. in ihrem Kommentarbereich und ihrer Blogroll) auf deine neue Domain abzuändern. Das werden wahrscheinlich nicht alle machen, aber immerhin kannst du so dafür sorgen, dass ein Großteil der Backlinks welche auf deine alte Domain verweisen, nach dem Umzug auf deine neue Domain verweisen. Theoretisch wäre es notwendig, so lange noch Links auf die alte Domain verweisen, diese mit der htaccess online zu lassen. In dem Moment wo auf der alten Domain die htaccess gelöscht wird, oder z. B. der Account der Domain geschlossen wird, verlierst du alle Backlinks, die auf diese alte Domain verwiesen.

Und nun noch ein Tipp am Schluss:

Nach dem Umzug würde ich noch ein paar Tage bis Wochen warten, den Blog auf der neuen Domain auf Herz und Nieren beim aktuellen Betrieb prüfen, und erst dann nach und nach die Daten von der alten Domain löschen.

Fertige von allem was du löscht noch mal eine Sicherheitskopie auf deinem Rechner an, damit du im Notfall (falls doch noch was auf diese alten Daten verweist) darauf zugreifen kannst und das auf der neuen Domain entsprechend anpassen kannst.

Du siehst, das Ganze ist kein Pappenstiel und schief gehen kann an vielen Stellen etwas. Deswegen rate ich eingehend dazu, das erst einmal in Ruhe auszuprobieren und den ein oder anderen Testlauf durchzuführen, bevor der eigentliche Umzug gestartet wird. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail…

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